Den brisanten Hintergrund kennen Sie: China hält einen Weltmarktanteil von über 70 Prozent an Seltenen Erden, die ausgerechnet bei existenziellen und sensiblen Bereichen wie der Energiewende, Hightechprodukten oder der Militär- und Raumfahrt unverzichtbar sind.
Seit Jahren schon gibt es Bemühungen des Westens, sich von dieser Abhängigkeit zu lösen, weshalb der Abbau von Seltenen Erden und kritischen Metallen außerhalb Chinas besonders gefördert wird. Allerdings lässt sich das nicht so ohne Weiteres umsetzen: Als zu kapitalintensiv und zu umweltbelastend gilt der Abbau, ganz zu schweigen davon, dass ein Großteil dieser Metalle in China liegt.
Es ist deshalb wenig überraschend, dass China als Antwort auf die jüngst von Trump eingeführten 10%igen Zölle vergangene Woche weitreichende Exportkontrollen für fünf Schlüsselmetalle eingeführt hat, darunter Mineralien wie Wolfram und Indium, die für eine Vielzahl von Hightech-Anwendungen von Bedeutung sind.
Damit aber nicht genug: Auch US-Präsident Donald Trump sorgte mit Aussagen für Aufsehen, nachdem er einen „Deal“ mit der Ukraine machen wolle, der den Vereinigten Staaten einen „sicheren Zugang“ zu deren „Seltenen Erden und anderen Dingen“ geben würde. So wie Trump es ausdrückte, klang es wie eine Bedingung für die weitere Unterstützung aus den USA. Tatsächlich hatte der ukrainische Geologenverband bereits im Mai 2022 mitgeteilt, dass die Ukraine rund fünf Prozent der weltweiten Seltenen Erden-Ressourcen besäße – obwohl sie lediglich 0,4 Prozent der Erdoberfläche ausmache.
Die Konsequenz jedenfalls: Jedes Seltene Erden-Projekt in westlicher Hemisphäre gewinnt vor dem Hintergrund der jüngsten politischen Entwicklungen weiter massiv an strategischer Bedeutung.
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