Wissen Allgemein Trends

Oktoberfieber an der Börse – Warum der volatilste Monat des Jahres kein Grund zur Panik ist

Statistisch gilt der Oktober als der unruhigste Börsenmonat. Doch wer die Hintergründe kennt, erkennt darin nicht das Risiko – sondern die Chance für den Jahresendspurt.

23. Oktober, 9:27 Uhr von Michael Calivas

Wenn die Blätter fallen, steigt die Nervosität an den Märkten: Der Oktober ist berüchtigt als der Monat, in dem die Börsen zittern. Kaum ein anderer Zeitraum steht so sehr für Schwankungen, Crash-Erinnerungen und emotionale Überreaktionen – von 1929 bis 2008. Doch was steckt wirklich hinter dem Mythos vom „Schreckensmonat Oktober“?

Ein Blick in die Statistik zeigt: Die durchschnittliche Schwankungsintensität – also die Volatilität – liegt im Oktober rund ein Drittel höher als in allen anderen Monaten. Das ist kein Zufall. Denn am Kapitalmarkt kulminieren in dieser Zeit gleich mehrere Einflussfaktoren: politische Weichenstellungen, Unternehmensberichte und die berühmten „Window-Dressings“ großer Fondsmanager.

Wirtschaftliche Unsicherheit trifft auf politische Agenda

Besonders in Europa zeigt sich das derzeit eindrücklich. Der deutsche Leitindex DAX kämpft nach seinen Frühjahrsrekorden mit angezogener Handbremse. Während die Notierungen bislang erstaunlich stabil bleiben, mehren sich die konjunkturellen Warnsignale: Das ifo-Geschäftsklima fiel zuletzt auf 87,7 Punkte – der niedrigste Stand seit Februar. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der Unternehmen trübten sich ein.

Auch die großen Wirtschaftsforschungsinstitute dämpfen die Hoffnung auf eine baldige Trendwende. Für das laufende Jahr erwarten sie nur ein mageres Wachstum von 0,2 %, erst ab 2026 soll sich die Konjunktur etwas erholen. Zugleich warnen die Experten, dass es ohne strukturelle Reformen keine nachhaltige Erholung geben wird. Hinter kurzfristigen Stützungsmaßnahmen – wie dem neuen 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz – bleibt die eigentliche Wachstumsschwäche bestehen.

Der Oktober als „Börsenbarometer“

Dass der Oktober für nervöse Märkte sorgt, hat auch historische Gründe. Viele der größten Crashs der Finanzgeschichte fielen in diesen Monat: der „Black Tuesday“ 1929, der „Black Monday“ 1987, die Lehman-Pleite 2008. Allein das Wissen um diese Historie prägt das Verhalten der Anleger bis heute.

Institutionelle Investoren und Fondsmanager gehen im Herbst traditionell auf Nummer sicher. Sie überprüfen ihre Positionen, reduzieren Risiken und bereiten ihre Portfolios auf die oft zu beobachtende Jahresschlussrallye vor. Diese Neuaufstellung verstärkt kurzfristig die Schwankungen – und lässt den Oktober regelmäßig als turbulente Übergangsphase erscheinen.

Zwischen Risiko und Gelegenheit

Dabei gilt: Volatilität ist kein Feind des Anlegers, sondern ihr natürlicher Begleiter. Ohne Schwankung keine Rendite – und ohne Bewegung keine neuen Einstiegschancen. Gerade im Umfeld kurzfristiger Unsicherheit entstehen häufig attraktive Bewertungsniveaus für solide Unternehmen, die von saisonalen Verkäufen mit nach unten gezogen werden.

Professionelle Investoren nutzen genau diese Marktphasen, um Positionen aufzubauen. Denn der Oktober ist statistisch gesehen nicht nur der volatilste, sondern auch häufig ein Wendemonat. Nach der Herbstkorrektur folgt überdurchschnittlich oft eine starke Aufwärtsbewegung in den letzten Wochen des Jahres – die berühmte „Santa-Claus-Rallye“.

Warum Emotionen jetzt der größte Gegner sind

Psychologisch betrachtet, ist der Oktober ein Stresstest für Anlegerdisziplin. Die Flut an Quartalszahlen, die Unsicherheit über Notenbankentscheidungen und politische Budgetdebatten sorgen für Schlagzeilen – und für Emotionen. Doch gerade jetzt gilt es, den Fokus zu bewahren: Wer auf Basis solider Fundamentaldaten investiert bleibt, wird für Geduld meist belohnt.

Erfahrene Marktteilnehmer wissen: Die meisten Verluste entstehen nicht durch fallende Kurse, sondern durch falsche Reaktionen darauf. Wer in Phasen erhöhter Volatilität hektisch verkauft, verpasst oft den anschließenden Rebound. Statt Panik ist Beobachtungsgabe gefragt – und die Bereitschaft, in Unsicherheit Chancen zu erkennen.

Ein Blick nach vorn

Mit dem Start in das vierte Quartal stehen die Märkte an einem spannenden Punkt. Während die Notenbanken zunehmend zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsstütze lavieren, setzen Investoren auf Klarheit über Zinspfad und Fiskalpolitik. Gleichzeitig rücken Themen wie Energiewende, Digitalisierung und Verteidigungsinvestitionen wieder stärker in den Fokus.

Das Zusammenspiel dieser Kräfte sorgt für Bewegung – und genau darin liegt die Chance. Wer sich von kurzfristigen Schwankungen nicht verunsichern lässt, sondern auf langfristige Trends setzt, kann aus der Herbstvolatilität Kapital schlagen.

Denn eines lehrt die Geschichte immer wieder: Nach stürmischen Oktobern folgen oft starke Jahresenden.

Gerade jetzt zeigt sich, wie wertvoll ein klarer Blick auf Daten, Trends und Marktzyklen ist. Wer die saisonalen Muster versteht und die Hintergründe kennt, kann auch in volatilen Phasen ruhig agieren – und sich frühzeitig für den nächsten Aufschwung positionieren.

Im Hot Stocks Europe beleuchten wir regelmäßig genau diese Zusammenhänge: Welche Marktmechanismen hinter den Kursbewegungen stehen, wo institutionelle Gelder wirklich hinfließen – und welche Sektoren davon profitieren könnten. Wer tiefer einsteigen möchte, kann den Börsenbrief jetzt 1 Monat lang kostenlos lesen und sich selbst ein Bild machen.

Disclaimer und Interessenskonflikte

Bei diesem Text handelt es sich um einen Artikel für Börseninformationsdienste der B-Inside International Media GmbH. Die in Auszügen oder vollständig dargestellten Analysen sind somit keinesfalls als Kaufempfehlung zu verstehen. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung muss trotz akkuratem Research und der Sorgfaltspflicht verbundener Prognostik kategorisch ausgeschlossen werden. Insbesondere gilt dies für Leser, die unsere Investmentanalysen in eigene Anlagedispositionen umsetzen. So stellen weder unsere Musterdepots noch unsere Einzelanalysen zu bestimmten Wertpapieren einen Aufruf zur individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Handelsanregungen oder Empfehlungen in diesem Newsletter stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder derivativen Finanzprodukten dar. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen der veröffentlichten Inhalte ist somit ausgeschlossen. Die Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen muss dennoch ausgeschlossen werden. Dieser Newsletter darf keinesfalls als persönliche oder auch allgemeine Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren.

Der Verlag selbst, seine Mitarbeiter und/oder nahestehende Dritte können Positionen in den analysierten und an dieser Stelle vorgestellten Anlagen eingegangen sein. Es werden ausschließlich Long-Positionen eingegangen. Sind solche Eigenpositionen eingegangen worden, so profitiert der Verlag oder nahestehende Dritte von allfälligen Kurssteigerungen in diesen Titeln. Diese Positionen können jederzeit – also vor, während und nach der Veröffentlichung von Analysen – ohne vorherige Bekanntgabe verkauft werden, was unter Umständen einen belastenden Effekt für die Kursentwicklung bedeutet. Die vorgenannten Personen beabsichtigen, die eingegangenen Positionen bei steigenden Kursen glattzustellen. Das gilt auch, wenn die positive Kursentwicklung auf eine durch die Empfehlung hervorgerufene Nachfrage zurückzuführen ist. Bei allen Kurszielen, die in den veröffentlichten Aktienanalysen genannt werden, handelt es sich lediglich um Einzelmeinungen des Analysten, sodass Positionsglattstellungen von Eigenpositionen jederzeit auch vor Erreichen dieser Kursziele erfolgen können. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Interessenkonflikte, die bei der B-Inside International Media GmbH im Zusammenhang mit der Erstellung und Veröffentlichung von Finanzanalysen auftreten können und die hiermit offengelegt werden:

  • Die Finanzanalyse ist im Auftrag des analysierten Unternehmens entgeltlich erstellt worden.
  • Die Finanzanalyse wurde dem analysierten Unternehmen vor Veröffentlichung vorgelegt und hinsichtlich berechtigter Einwände geändert.
  • Die B-Inside International Media GmbH und/oder ein verbundenes Unternehmen halten Longpositionen an dem analysierten Unternehmen.
  • Der Ersteller der Analyse und/oder an der Erstellung mitwirkende Personen/Unternehmen halten Longpositionen an dem analysierten Unternehmen.
  • Die B-Inside International Media GmbH führt Aktien des analysierten Unternehmens in einem Echtgelddepot im Rahmen der BI Investmentclubs.
  • Die B-Inside International Media GmbH und/oder nahestehende Personen sind am Platzierungserfolg dieser Wertpapiere beteiligt.
  • Die Empfehlung erfolgt nach unserer Erkenntnis im Rahmen einer IR-/PR-Kampagne unter Einbeziehung weiterer Börseninformationsmedien

Verlag, Autor oder nahestehende Dritte halten Positionen in folgenden in diesem Brief genannten Aktien: –. Die Analysen folgender in dieser Veröffentlichung genannten Gesellschaften sind entgeltlich erstellt worden: –. Auf die damit verbundenen möglichen Interessenskonflikte wird ausdrücklich hingewiesen.

Leser, die aufgrund der von Börse Inside veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Die in diesem Artikel oder anderweitig damit im Zusammenhang stehenden Informationen begründen somit keinerlei Haftungsobligo. Im Hinblick auf Geschäfte mit Optionsscheinen weisen wir auf die besonders hohen Risiken hin. Der Handel mit Optionsscheinen ist ein Börsentermingeschäft. Den erheblichen Chancen stehen entsprechende Risiken bis hin zum Totalverlust gegenüber. Nur wer gem. § 53 Abs. 2 BörsenG die bei Banken und Sparkassen ausliegende Broschüre „Basisinformationen über Börsentermingeschäfte“ und das Formular „Verlustrisiken bei Börsentermingeschäften“ gelesen und verstanden hat, darf am Handel mit Optionsscheinen teilnehmen. Dieser Newsletter erfüllt diese Aufklärungsfunktion nicht. Wer aufgrund der Handelsanregungen in diesem Newsletter Optionsscheingeschäfte tätigt, erklärt damit ausdrücklich, über die geforderte Börsentermingeschäftsfähigkeit zu verfügen und sich somit aller Risiken bewusst zu sein.

Ausdrücklich weisen wir auf die im Wertpapiergeschäft immer vorhandenen erheblichen Risiken hin. Aktieninvestitionen sowie Optionsscheingeschäfte, der Handel mit derivativen Finanzprodukten als auch Anlagen in Investmentfonds beinhalten das Risiko enormer Wertverluste. Insbesondere gilt dies auch im Zusammenhang mit dem börslichen und vorbörslichen Handel von Neuemissionen, bei Auslandsaktien oder an ausländischen Börsen notierten Werten und bei Anlagen in nicht börsennotierte Unternehmen, wie dies bei Venture Capital-Anlagen der Fall ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann dabei keineswegs ausgeschlossen werden. Eigenverantwortliche Anlageentscheidungen im Wertpapiergeschäft darf der Anleger nur bei eingehender Kenntnis der Materie in Erwägung ziehen, in jedem Falle aber ist die Inanspruchnahme einer persönlichen Beratung der Haus- und/oder Depotbank unbedingt zu empfehlen.

In diesem Artikel befinden sich u.a. im Rahmen von Werbeanzeigen gelegentlich Hyperlinks zu anderen Seiten im Internet. Für alle diese Links gilt: Die B-Inside International Media GmbH erklärt als Betreiberin dieses Blogs ausdrücklich, keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der verlinkten Seiten zu haben. Daher distanziert sich die B-Inside International Media GmbH hiermit ausdrücklich von den Inhalten aller verlinkten Seiten und macht sich deren Inhalte ausdrücklich nicht zu eigen. Diese Erklärung gilt für alle in den Seiten vorhandenen Hyperlinks, ob angezeigt oder verborgen, und für alle Inhalte der Seiten, zu denen diese Hyperlinks führen.

Die Erstellung von Studien, Researchberichten und sämtlichen anderen Publikationen der B-Inside International Media GmbH erfolgt unter Berücksichtigung des deutschen Rechts. In anderen Rechtsordnungen kann die Verteilung durch Gesetz beschränkt sein und Personen, in deren Besitz diese Studie gelangt, sollten sich über etwaige Beschränkungen informieren und diese einhalten. Vor diesem Hintergrund distanziert sich die B-Inside International Media GmbH, insbesondere von jeder Verbreitung in den USA und Großbritannien. Hier dürfen die Publikationen ausschließlich institutionellen Investoren bzw. Market Professionals zugänglich gemacht werden. Die Veröffentlichungen sind nicht für Privatkunden bestimmt. Eine Verteilung an Privatinvestoren bzw. Privatkunden ist nicht beabsichtigt und wird auch nicht mit Wissen des Verlages vorgenommen.

Sie verwenden einen veralteten Browser. Laden Sie sich hier einen neuen herunter!