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Silber: Der unterschätzte Rohstoff der Energiewende

Silber wird zum Schlüsselrohstoff der Energiewende – warum ohne das glänzende Metall kein Sonnenstrom fließt und Anleger jetzt besonders genau hinschauen sollten.

26. Juni, 11:30 Uhr von Nick Sokolow

Wenn Anleger über Edelmetalle sprechen, fällt fast immer zuerst ein Name: Gold. Das glänzende Metall gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten, als Schutz vor Inflation und Währungsturbulenzen. Doch es gibt einen stillen Begleiter, der weit mehr kann als nur funkeln: Silber. Der „kleine Bruder“ des Goldes ist nicht nur ein Wertaufbewahrungsmittel – er ist ein industrieller Schlüsselrohstoff, auf den die moderne Welt immer stärker angewiesen ist.

Industrie statt Schmuck

Anders als Gold, das überwiegend zu Schmuck oder in Zentralbank-Tresoren lagert, wird rund die Hälfte der weltweiten Silberproduktion industriell verbraucht. Besonders in der Elektronik- und der Solarbranche ist das Edelmetall unverzichtbar. Kein anderes Metall leitet Strom besser. Genau das macht Silber zum idealen Material für Kontakte, Leiterplatten und Solarpaneele.

Gerade letztere gelten als größter Einzelverbraucher von Silber weltweit. Und hier geht der Trend klar in eine Richtung: nach oben. Während der Solarausbau in Europa und Nordamerika stagniert oder langsamer voranschreitet, bauen Schwellenländer wie China und Indien ihre Kapazitäten in atemberaubendem Tempo aus – und kurbeln damit die Silbernachfrage massiv an.

Nachfrage auf Rekordniveau – aber das Angebot schrumpft

Ein wirtschaftliches Grundgesetz lautet: Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot knapp bleibt, steigen die Preise. Genau dieses Szenario droht aktuell bei Silber. Denn die weltweite Förderung stagniert nicht nur – sie reicht seit Jahren nicht mehr aus, um den globalen Bedarf zu decken. Die Folge: Jedes Jahr fehlen rund 200 bis 300 Millionen Unzen Silber am Markt. Derzeit wird dieser Mangel noch durch Lagerbestände ausgeglichen, doch dieser Puffer ist begrenzt. Branchenkenner gehen davon aus, dass diese Reserven bei gleichbleibender Entwicklung in etwa drei Jahren erschöpft sein könnten.

Hinzu kommt: Silber ist kein „Kreislausmetall“. Während Gold nahezu vollständig recycelt wird, liegt die Recyclingquote von Silber bei nur rund 50 Prozent. Der Grund: Viele industrielle Anwendungen – etwa in Elektronikbauteilen oder Solarzellen – erlauben nur schwer oder gar kein wirtschaftlich sinnvolles Recycling. Das bedeutet: Silber verschwindet im Produktionsprozess – für immer. Die Folge: Ein realer, dauerhafter Verbrauch, der das Angebot zusätzlich verknappt.

Preisexplosion nur eine Frage der Zeit?

Ein oft diskutierter Indikator im Edelmetallbereich ist die sogenannte Gold-Silber-Ratio – also das Verhältnis zwischen den Preisen beider Metalle. Historisch lag dieses Verhältnis meist bei rund 60:1. Aktuell liegt es jedoch bei über 90:1. Das heißt: Für den Preis von einer Unze Gold bekommt man mehr als 90 Unzen Silber – ein extremes Ungleichgewicht, das auf eine deutliche Unterbewertung von Silber hindeutet.

Selbst konservative Szenarien zeigen: Sollte sich der Goldpreis bei 2.500 US-Dollar einpendeln – was angesichts geopolitischer Risiken und geldpolitischer Unsicherheiten nicht unrealistisch erscheint – und die Gold-Silber-Ratio wieder auf 60 sinken, müsste der Silberpreis auf über 40 US-Dollar pro Unze steigen. Aktuell liegt er deutlich darunter.

Ein strategischer Rohstoff mit geopolitischem Potenzial

Silber ist nicht nur für Solarmodule relevant. Auch in Elektrofahrzeugen, 5G-Technologie, medizinischer Diagnostik oder Wasseraufbereitung spielt es eine Rolle. Je digitaler und grüner unsere Welt wird, desto größer wird die Bedeutung dieses vielseitigen Rohstoffs. In den USA und Europa wird Silber inzwischen sogar als kritischer Rohstoff eingestuft – und das hat weitreichende Folgen:

  • Staatliche Förderprogramme für strategische Metalle werden wahrscheinlicher.

  • Explorationsprojekte in politisch stabilen Regionen gewinnen an Attraktivität.

  • Übernahmespekulationen durch große Produzenten nehmen zu.

All das zeigt: Silber ist auf dem besten Weg, vom Nebendarsteller zum Star der Rohstoffbühne zu werden.

Fazit: Silber glänzt doppelt – als Industriemetall und Anlagemöglichkeit

Die Kombination aus strukturellem Angebotsdefizit, wachsender industrieller Nachfrage und langfristigem Preisanstiegspotenzial macht Silber zu einem der spannendsten Rohstoffe unserer Zeit. Während die breite Öffentlichkeit noch zögert, nutzen viele Investoren und Unternehmen die Gunst der Stunde und sichern sich frühzeitig Zugriff auf das „digitale Gold“ der Energiewende.

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